TIM UND STRUPPI

Der Klassiker unter den Comics. Mit von der Partie sind meistens Käpt'n Haddock, Schulze und Schultze und Professor Bienlein. Zuletzt genannte bringen allerdings meistens nur Chaos in die Geschichten. Und wenn Struppi auch noch betrunken ist (was manchmal vorkommt), dann gilt es einen klaren Kopf zu behalten.

  

GEORGE RÉMIS

alias Hergé wurde am 22. Mai 1907 in Etterbeek, einem kleinen Vorort von Brüssel geboren und starb am 3. März 1983.

1923 erstellte er für die Pfadfinderzeitschrift "Le Boy-Scout" erste Illustrationen und veröffentlichte hier 1926 seinen ersten Comic "Les Aventures de Totor", der von den Erlebnisse eines Pfadfindergruppenführers in Amerika handelt.

Nach seinem Realschulabschluss begann Hergé für die konservative katholische Tageszeitung "Le XXième Siècle" zu arbeiten. Als die Verkaufszahlen der Zeitung sanken, kam der Herausgeber auf die Idee, seiner Zeitung einmal in der Woche eine Kinderbeilage beizulegen. So entstand "Le Petit Vingtième", das Hergé in eigener Regie betreute.

Bald schon beschloß Hergé seine eigenen Geschichten zu schreiben. Dazu holte er seinen "Totor" wieder hervor, änderte seinen Namen, verpasste ihm eine Tolle, gab ihm den Beruf eines Reporters und gesellte ihm einen Foxterrier bei. Unter dem Originaltitel "Tintin" erschien die erste Tim und Struppi Geschichte "Im Lande der Sowjets" von Januar 1929 bis Mai 1930 in "Le Petit Vingtième". Die Geschichte wurde auf Anhieb ein Erfolg, und so machte Hergé sich umgehend an neue Geschichten wie "Tim im Kongo", "Tim in Amerika" und "Die Zigarren des Pharaos".

Diese Geschichten sind jedoch noch sehr stark von den Klischees und Vorurteilen der damaligen Zeit geprägt. Das änderte sich erst, als Hergé 1934 einen jungen Chinesen kennen lernte, mit dem er Tatsachenmaterial für eine Geschichte über China sammelte. Selbst kleinste Details in der Geschichte "Der blaue Lotus" sind authentisch und auch bei allen folgenden Geschichten verwandte Hergé viel Zeit für die Recherchen über die geographischen, kulturellen, sozialen und politischen Hintergründe der Länder, in denen die Geschichten spielten.

"Im Lande der Sowjets" erschien im Jahre 1930 mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren, wurde jedoch im Gegensatz zu den anderen Frühwerken von Hergé vorerst nicht nachgedruckt, weil die Geschichte ein sehr starkes politisches Zerrbild der Sowjetunion lieferte. Erst als unter Sammlern teure Raubkopien kursierten, entschloss Hergé sich zu einer Neuauflage.

© Irene Banning 1998, Grafiken Foundation Hergé
Textquelle: "Tim im Lande der Sowjets" erschienen im Carlsen-Verlag.